Entlang der Romantischen Straße
- GetYourBackpack
- 23. Dez. 2023
- 20 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Mai 2024
Die Romantische Straße ist keine Straße im eigentlichen Sinne, sondern die älteste und beliebteste Ferienstraße Deutschlands. 1950 ins Leben gerufen sollte die Romantische Straße Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg als Urlaubsland wieder attraktiver machen und der Name Romantische Straße hält was er verspricht.
Entlang einer Strecke von rund 460 Kilometern beginnend in Würzburg bis ins Allgäu befinden sich auf der Romantischen Straße 29 Orte in denen man vor allem mittelalterliche Städte und Schlösser vorfindet, die voller Geschichte, Kunst und Kultur stecken, aber auch wunderschöne Landschaften sowie einen Weitwanderweg und einen Radfernweg.
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In diesem Beitrag werden 8 dieser tollen Orte näher vorgestellt:
Würzburg
Mit Würzburg bildet gleich ein richtiges Highlight den Anfangspunkt der Romantischen Straße. Würzburg liegt am Main im Bundesland Bayern, genauer genommen in Unterfranken und ist eine Stadt voller beeindruckender und prachtvoller Bauwerke.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde leider ein großer Teil Würzburg zerstört, wodurch in der Folge viele der bedeutenden Bauwerke die Würzburg beherbergt aufwendig wieder rekonstruiert bzw. restauriert werden mussten.
Eingebettet in Weinberge thront die Festung Marienberg 100 Meter hoch über Würzburg auf der linken Seite des Mains. Bereits um 1200 wurde eine Burganlage mit Bergfried und einem über 100 Meter tiefen Brunnen erbaut.

Der 40 Meter hohe Bergfried stellt, genauso wie der Brunnen, der mittlerweile mit einem Brunnenhaus versehen wurde, auch heute noch einen festen Bestandteil der Festung dar.

Ab 1572 kam es durch den Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn zu großen Neu- und Umbauten der Festung Marienberg im Renaissancestil, sodass sie letztlich zu einem Schloss umgebaut wurde.
Das Schloss diente von Mitte des 13. Jahrhunderts bis zur Fertigstellung der Würzburger Residenz im 18. Jahrhundert (1253 bis 1719) als Sitz der Würzburger Fürstbischöfe.
In Folge der Belagerung durch die Schweden während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Festung Marienberg 1631 im Barockstil umgebaut und der Fürstengarten angelegt.

Der Fürstengarten im Barockstil wurde mit Blumenbeeten, Brunnen und Pavillons versehen und lädt auch heute noch zum Verweilen ein. Zudem hat man von hier aus einen tollen Ausblick auf die Stadt.

Seit dem 15. Jahrhundert prägt die Alte Mainbrücke das Würzburger Stadtbild. Die Steinbogenbrücke war bis 1886 der einzige Flussübergang der Stadt und verbindet auch heute noch die Würzburger Altstadt mit der Festung Marienberg.

Mit ihren 12 Steinfiguren, welche Heilige darstellen, erinnert die Alte Mainbrücke leicht an die Karlsbrücke in Prag.
Die imposante Würzburger Residenz ist ein prachtvoller Bau im Barockstil, der vom bekannten Baumeister Balthasar Neumann zwischen 1720 und 1744 errichtet wurde. Gemeinsam mit dem sehenswerten Hofgarten ist das Residenzschloss, welches als eines der bedeutendsten Schlösser Europas gilt und seit 1981 UNESCO Weltkulturerbe ist, da es als außergewöhnliches barockes Gesamtkunstwerk an dem zahlreiche wichtiger Künstler wie Balthasar Neumann, Giovanni Battista Tiepolo und Antonio Giuseppe Bossi gewirkt haben, gilt.

Besonders beeindruckend ist das Treppenhaus in der Würzburger Residenz. Hier befindet sich auf einem riesigen freistehenden Gewölbe mit knapp 580 m² das größte zusammenhängende Deckenfresko der Welt, welches zwischen 1752 und 1753 von Giovanni Battista Tiepolo geschaffen wurde.

Aber auch an prachtvollen Sälen mangelt es der Würzburger Residenz nicht.

Dazu zählt unter anderem der Kaisersaal, einem durch Antonio Bossi und Giovanni Battista Tiepolo prunkvollen eingerichteten Festsaal mit vergoldeten Stuckarbeiten, Gemälden und Skulpturen.

Zwanzig neun Meter hohe mit stuckverzierten Marmorsäulen gipfeln hier in eine knapp 14 Meter hohe ovale Kuppel mit drei Deckenfresken, womit der Kaisersaal einen überwältigenden repräsentativen Zweck erfüllte.

Ein weiteres sehenswertes Zimmer ist das Spiegelkabinett. Das Spiegelkabinett ist ein Raum, das durchgehend mit Spiegelglas ausgestattet ist und mit Hinterglasmalereien verziert wurde, um Personen- und Szenendarstellungen in die Spiegelebene einzubringen.

Diese wurden dann mit vergoldeten Stuckierungen verbunden. Leider wurde das originale Spiegelkabinett, das als eines der vollkommensten Raumkunstwerke des Rokokostils galt, während des Zweiten Weltkrieges vollständig zerstört, wodurch nur noch ein Replikat begutachtet werden kann. Dennoch ist das Zimmer natürlich sehr sehenswert.

Der Hofgarten, der Ende des 18. Jahrhunderts angelegt wurde, liegt hauptsächlich im Osten und Süden der Residenz und besteht aus verschiedenen tollen Gartenanlagen ausgestattet mit zahlreichen Plastiken von Johann Peter Wagner, symmetrisch angelegten Blumenrabatten, einer Orangerie und Brunnen.

Ähnlich wie die Residenz ist auch der Hofgarten durch die barocke Stadtmauer begrenzt. Die Bastion wurde jedoch geschickt mit in die Planungen der Anlage eingebunden und lädt heute zu Spaziergängen und einem tollen Blick über das Schloss und den Hofgarten ein.
Auch der Würzburger Marktplatz hält tolle Sehenswürdigkeiten bereit.

Dazu zählt mit Sicherheit die wunderschöne Marienkapelle. Sie ist ein spätgotisches Bauwerk, das zwischen 1377 bis 1480 von den Würzburger Bürgern erbaut wurde. Bei der Marienkapelle handelt es sich um eine dreischiffige, gewölbte Hallenkirche.

Obwohl die in einem markanten rot erstrahlende Marienkapelle von der Größe her als Kirche zählt ist sie aus kirchrechtlicher Sicht nur eine Kapelle, da ihr Bau dem damaligen Fürstbischof missfiel und entsprechend nicht mit pfarrkirchlichen Rechten ausgestattet wurde. Der Turm der Marienkapelle misst ganze 73 Meter.

Ein weiteres Gebäude das auf dem Marktplatz hervorsticht ist das Falkenhaus. Dieses prächtige Gebäude ist ein tolles Bauwerk im Rokokostil.

Ursprünglich diente das Gebäude ab 1338 als Residenz des Dompfarrers bis es 1735 von Franz Thomas Meißner gekauft und als Gasthaus umfunktioniert wurde. Seine Witwe ließ 1751 die wunderschöne dreigieblige und aufwendig mit Stuck verzierte Rokokofassade errichten.
Mit dem St.-Kilians-Dom zu Würzburg oder auch als Dom St. Kilian bekannt steht eine der größten romanischen Kirchen Deutschlands und eines der eindrucksvollsten Bauwerke der Salier-Zeit in Würzburg. Der Dom wurde von 1040 bis 1075 erbaut, in der Folgezeit jedoch immer wieder erweitert, etwa durch die Schönbornkapelle, die zwischen 1721-1736 im Barockstil erbaut wurde und für die der Würzburger Baumeister Balthasar Neumann zuständig war.

Die Bischofskirche erstreckt sich über 105 Meter und besitzt eine Doppelturmfassade mit einer Turmhöhe von je 64 Metern.
In Folge starker Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg, durch die der Dom teilweise eingestürzt ist, musste er wiederhergestellt werden, was bis 1967 andauerte. Hierbei gab es große Diskussionen, ob man das vorherige Erscheinungsbild des Doms wiederherstellen oder das Innere des Bauwerks neu gestalten sollte.

Letztendlich kam es zu einer Zwischenlösung, wobei man im Querhaus und Chor tolle Stuckarbeiten im Barockstil bestaunen kann, die bei den Restaurierungsarbeiten rekonstruiert wurden, während im Langhaus verhältnismäßig schlichtgehaltene romanische und moderne Elemente vorzufinden sind.
Auffällig ist die aus 1981 stammende Menora, die sich direkt zu Beging des Mittelgangs im Dom befindet.

Im Mittelschiff befindet sich auch das 1279 aus Bronze gegossene und reichverzierte Taufstein. Auf dem Taufstein sind 8 unterschiedliche Reliefe zu sehen, die verschiedene Szenen aus dem Leben von Jesus Christus zeigen.
In der Domkrypta befindet sich eine aus Sandstein geformte Kreuzdarstellung aus der Merowingerzeit. Auf dem Kreuz ist ein bärtiges Gesicht zu sehen. Die Kreuzdarstellung stammt vermutlich aus dem Jahr 1000 und ist damit die älteste Kreuzdarstellung, die sich im Dom befindet.
Im St. Kilians Dom findet man im Hauptschiff auch viele Grabmäler und Grabplatten von Fürstbischöfen vor. Das älteste noch erhaltene Grabmal stammt von Gottfried I. von Spitzenberg-Helfenstein (reg. 1186–1190).

Besonders die Epihtaphaltäre von Fürstbischof Rudolf von Scherenberg (reg. 1466-1495) und Fürstbischof Lorenz von Bibra (reg. 1495-1519) stechen hervor. Sie wurden von Tilmann Riemenschneider entworfen und sind sehr portraitiert dargestellt. Sie zählen mit zu den bedeutendsten Skulpturenwerken der damaligen Zeit in Deutschland.
Wertheim
Nur unweit von Würzburg entfernt trifft man mit dem idyllischen Wertheim gleich auf eine weitere schöne Stadt die einen Halt an der Romantischen Straße wert ist. Wertheim ist die nördlichste fränkische Stadt in Baden-Württemberg und liegt an der Grenze zu Bayern. Zudem mündet die Tauber in Wertheim in den Main. Wehrtürme, Stadtmauer und die Burgruine der Burg Wertheim verleihen dem Städtchen ein mittelalterliches Flair umgeben von einer schönen Landschaft.

Einer dieser Wachtürme ist der sogenannte Spitze Turm. Er steht an der Mündung der Tauber in den Main und besteht aus zwei Bauteilen. Während der runde Unterbau bereits 1180 erbaut wurde, wurde der achteckige Oberbau des Spitzen Turms um das Jahr 1450 ergänzt. Er gilt als einer der ältesten Teile der Stadtbefestigung.

Da der Spitze Turm auf einem weichen Untergrund steht, besitzt der Turm eine Neigung. Bereits der achteckige Oberbau sollte dazu dienen diese Neigung auszugleichen, jedoch stehen hier noch weitere Bemühungen aus.
Wertheims bekannteste Sehenswürdigkeit dürfte wohl die imposante Burgruine der Burg Wertheim mit ihrer Befestigungsanlage sein, die über Wertheim thront und vom Burgfried aus tolle Blicke über die Region bietet. Die auf einer Bergzunge befindliche Höhenburg, wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist Wertheims Wahrzeichen.

Sie diente knapp 500 Jahre als Residenz der Wertheimer Grafschaft bis sie im Dreißigjährigen Krieg große Zerstörungen erlitten hat und in der Folge nicht mehr aufgebaut wurde. Dennoch bietet sie mit ihren gut erhaltenen Überresten eine tolle Sehenswürdigkeit.
Ebenfalls sehr schön ist es durch die gut erhaltene Altstadt mit dem Historischen Marktplatz zu schlendern. Hier befinden sich neben einigen Cafés und Restaurants viele gut erhaltene und toll verzierte Fachwerkhäuser, die teilweise aus dem 16. Jahrhundert stammen und sehr sehenswert sind.

Auf dem Marktplatz steht auch der Engelsbrunnen, der 1574 als städtischer Ziehbrunnen erbaut wurde. Er ist mit einigen Skulpturen verziert, darunter zwei Engel, die auf der Spitze des Brunnens stehen und ihm seinen Namen verleihen. Die beiden Engel tragen das Wertheimer Stadtwappen bzw. das Wappen der Grafschaft Wertheim.

Im Glasmuseum Wertheim kann man einiges an Geschichte über die Kunst der Glasherstellung erfahren und einem Glasbläser bei seiner Arbeit über die Schulter schauen.

Auch gibt es hier einige Ausstellungstücke früherer Zeiten sowie hochwertige Glaskunst zu bestaunen. Außerdem kann man vieles über die Geschichte der Herstellung und Techniken erfahren, wie sich der Werkstoff Glas über die Zeit entwickelt hat und in welch großer Vielfalt er Verwendung findet.

Nicht weit von Wertheim entfernt liegt das Kloster Bronnbach in einer schönen und ruhigen Umgebung. Das Kloster ist eine 1151 gegründete ehemalige und sehr gut erhaltene Zisterzienser-Abtei in der es einige tolle Einrichtungen mit romantischen Charakter und schöner sowie eindrucksvoller Innenarchitektur zu sehen gibt.
Im Klosterkomplex gibt es einige Räumlichkeiten die besonders sehenswert sind.

Die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt wurde im 12. Jahrhundert im romanischen und gotischen Stil errichtet.
Das dreischiffige Bauwerk ist 70 Meter lang, 28,5 Meter breit und 17,5 Meter hoch.
Im Inneren der prachtvoll eingerichteten Kirche findet man vor allem gotische Bauelemente und barocke Altäre vor, wobei das Chorgestühl in den 1780er Jahren im Rokokostil erbaut wurde.
Interessant zu wissen ist, dass das vermeintliche Rippengewölbe der Kirche lediglich mit Farbe auf das Gewölbe aufgemalt wurde, sodass der Eindruck eines echten Rippengewölbes aus Stein entsteht.

Der Bernhardsaal wurde früher von den Mönchen als Speisesaal genutzt und bildet mit schönen barocken Deckenfresken einen tollen Ort für unterschiedliche Anlässe.

Der prachtvolle barocke Josephsaal überzeugt ebenfalls mit Deckenmalereien und ist mit vielen Stuckierungen und Skulpturen verziert. Der Josephsaal liegt über dem Bernhardsaal und wird vorwiegend für Konzerte genutzt.
Zudem besitzt das Kloster Bronnbach schöne barocke Gartenanlagen mit Brunnen, zahlreichen Skulpturen und einer ansprechenden rotfarbenen Balustrade aus Sandstein, in denen es sich entspannen lässt. Hier befindet sich auch eine Orangerie, die zwischen 1773 und 1775 erbaut wurde. Über der Orangerie befindet sich ein gebogener Sonnenfang auf dem sich über eine Strecke von 20 Metern ein sehenswertes Fresko zieht. Es gilt als das größte Fresko im Außenbereich nördlich der Alpen. In der Orangerie wird zudem seit 2018 ein Restaurant und Klostercafé sowie im Außenbereich ein Biergarten betrieben.
Auch eine Führung durch das Kloster ist möglich.
Heute wird das Kloster als Ort für verschiedenste Veranstaltungen wie etwa Ausstellungen, Konzerte oder feierliche Anlässe genutzt. Neben einem Gastronomiebetrieb gibt es zudem auch ein Klosterhotel.
Rothenburg ob der Tauber
Die mittelfränkische Stadt Rothenburg ob der Tauber ist für ihre überaus gut erhaltene Altstadt bekannt, die aufgrund ihres mittelalterlichen Charmes und den vielen wunderschönen und farbenfrohen Fachwerkhäusern sowie weiteren beeindruckenden Bauwerken jedes Jahr große Mengen an Touristen anzieht.
Eine dieser Sehenswürdigkeiten ist die vier Kilometer lange, begehbare Stadtmauer mit ihren sechs Stadttoren und 46 Türmen.

Zum Teil der Stadtmauer zählen unter anderem der Markusturm mit dem romantischen Röderbogen sowie der etwas nördlicher gelegene Weiße Turm, die ein beliebter Fotospot sind.

Das Plönlein, übersetzt „Kleiner Platz am Brunnen“, gilt als das Wahrzeichen und zugleich auch bekannteste Motiv von Rothenburg ob der Tauber, da es das Plönlein schafft, das Flair einer mittelalterlichen Stadt perfekt in einem Bild zusammenzufassen.

Auf dem Marktplatz trifft man neben zahlreichen Fachwerkhaus-Ensembles auf weitere beeindruckende Bauwerke, wie das imposante Rathaus, das sowohl durch seine Größe als auch durch seinen architektonischen Stil überzeugt. Es wurde 1377 vollendet und setzt sich aus einem Doppelbau zusammen. Der hintere und ältere Teil des Bauwerks gehört zum gotischen Ursprungsbau, während die Fassade des vorderen Teils nach einem Brand im 16. Jahrhundert im Renaissance-Stil mit Arkaden verziert und großer Schautreppe neuaufgebaut wurde.

Auch am Marktplatz vorzufinden sind das Fleisch-und Tanzhaus sowie die Marienapotheke, die eigentlich Jagstheimerhaus heißt, die mit dem Georgsbrunnen im Vordergrund ein tolles Ensemble bilden.

Rothenburg ob der Tauber ist auch für sein ganzjähriges Weihnachtsdorf und dem dazugehörigen Weihnachtsmuseum Käthe Wohlfahrt bekannt.

Touristen aus aller Welt können hier neben dem Stöbern in einem riesigen Sortiment an Weihnachtsartikel auch viel über die Entstehung, Entwicklung und Bräuche des traditionsreichen Weihnachtsfestes in Deutschland erfahren.
Wenn dich Rothenburg ob der Tauber sehr interessiert, findest du hier einen ausführlicheren Beitrag: Rothenburg ob der Tauber
Dinkelsbühl
Ein weiterer traumhaft schöner Ort der an eine Zeitreise ins Mittelalter erinnert ist das beschauliche Dinkelsbühl, das an der Wörnitz liegt. Ähnlich wie Rothenburg ob der Tauber ist das mittelfränkische Dinkelsbühl mit seinen zahlreichen bestens erhaltenen Fachwerkhäusern, der Stadtmauer, den vielen Türmen, Stadttoren und den engen Gassen in einer von der Zeit völlig unberührten Altstadt voller sehenswerter mittelalterlicher Bauwerke ein tolles Ausflugsziel für jeden Fachwerkliebhaber und Mittelalter Fan.
Während des Dreißigjährigen Krieges wollten übermächtige schwedische Truppen Dinkelsbühl eigentlich ausplündert und zerstören. Einer Legende zufolge sollen sich eine junge Frau und Kinder den Truppen um Gnade flehend gegenübergestellt und so das Herz des Kommandanten erweicht haben, der von der Zerstörung Dinkelsbühls absah und die Stadt so verschonte.
Auch heute noch wird dies in Dinkelsbühl alljährlich im Juli als Kinderzeche gefeiert.
Dinkelsbühl wurde 1188 urkundlich erstmals erwähnt und 1274 zur Reichsstadt ernannt. Im Jahr 1372 begann man schließlich in Dinkelsbühl mit dem Bau einer ersten Stadtmauer. Zur Blütezeit, um den Dreißigjährigen Krieg herum, umfasste die Stadtbefestigung ganze 60 Türme, Basteien und Tore.
Die Stadtmauer wie man sie heute vorfinden kann, besitzt eine Länge von rund 2,5 Kilometern. Dazu kommen 20 Türme und die 4 Stadttore, die Dinkelsbühls markantes Stadtbild abrunden. Die Stadttore wurden bis auf das Wörnitztor nach den Orten benannt, in dessen Richtung sie führen.

Zu den vier Stadttoren gehört das im Norden stehende Rothenburger Tor. Es wurde um 1390 erbaut und wurde im Giebel mit Lisensen verziert. An das Stadttor grenzt der Rothenburger Weiher mit Stadtpark, wo es sich gut entspannen lässt.

Das Wörnitztor im Osten Dinkelbühls ist das älteste der vier Stadttore und liegt an der Wörnitz. Es erstrahlt in einem auffälligen Rotton, besitzt ein Spitzbogentor und wurde Ende des 14. Jahrhunderts nochmals erhöht. Im 16. Jahrhundert wurde das Tor mit einem Renaissancegiebel und einem Glockenturm versehen. Nahe des Wörnitzer Tores steht auch das St. Georgs Münster.

Das im Südosten stehende Nördlinger Tor stammt von 1400 und besitzt einen Staffelgiebel mit Halbmuschel.

An das Nördlinger Tor grenzt die historische Stadtmühle. Dabei handelt es sich um einen festungsartigen Bau aus dem 14. Jahrhundert mit Wehrgang und Wehrgraben. Sie wurde in die Stadtbefestigung integriert und diente neben ihrer Aufgabe als Wehrmühle tatsächlich auch als normale Mühle. Heute befindet sich das Museum 3. Dimension in der Stadtmühle.

Im Westen steht das Segringer Tor, das bereits 1384 erbaut wurde. 1648 wurde es durch schwedische Truppen stark beschädigt, wodurch es einstürzte und 1655 im Barockstil wieder aufgebaut. Daher stammt auch seine barocke Haube.

Das St. Georgs Münster dominiert das Dinkelsbühler Altstadtbild wie kein anderes Bauwerk. Zwischen 1448 und 1499 erbaut stellt es eine der bedeutendsten spätgotischen Hallenkirchen Süddeutschlands dar. Gerade in einer kleinen Stadt wie Dinkelsbühls erscheint die imposante Kirche nochmals größer als sie es ohnehin schon ist. So misst das Kirchenschiff des St. Georgs Münsters in der Länge 77 Meter, ist 23 Meter breit und 21 Meter hoch. Der 65 Meter hohe Kirchturm, den man von der ganzen Stadt aus erblicken kann, wurde vom Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert übernommen und schrittweise erhöht. Deshalb besitzt der Turm auch ein romanisches Portal.

Das Kreuzrippengewölbe des St. Georgs Münsters wird von insgesamt 22 Pfeilern getragen, wobei die Spitzbogenfenster, die vier Meter über dem Fußboden beginnen und bis fast unter das Gewölbe verlaufen sehr beeindruckend wirken.
Im Innern des Münsters befinden sich mit dem Hochaltar, dem Josephaltar, dem Kreuzaltar, dem Dreifaltigkeitsaltar, dem Sebastiansaltar und dem Zibrionenaltar insgesamt sechs sehenswerte Altäre, wobei der neugotische Hochaltar die Kreuzigungsszene zeigt.

Mit dem Taufbecken, dem Sakramentshaus und der Kanzel gibt es drei Kunstwerke, die aus der Erbauungszeit des Münsters stammen und allesamt sehr detailreich verziert wurden. Bewältigt man die 222 Stufen die zum Kirchturm hoch führen, erhält man einen tollen Panoramablick über die mittelalterliche Altstadt.
Da Dinkelsbühl im 13. Jahrhundert keinen planmäßigen Aufbau hatte, existiert in der Stadt kein zentraler, rechteckiger Marktplatz wie man ihn von anderen Städten kennt, sondern Marktstraßen.

Dazu zählt unter anderem der Weinmarkt unweit des St. Georg Münsters. Auf dieser Straße, die voller schöner Fachwerkhäuser ist, stechen einzelne prächtige Gebäude wie das Deutsche Haus oder die ehemalige Ratstrinkstube besonders hervor.

Das Deutsche Haus, auch als Drechsler Haus bekannt, ist ein aus dem 15. Jahrhundert stammendes Fachwerkhaus das mit einer aus der Spätrenaissance (1593/94) stammenden Fassade mit aufwendigen und besonders schönen Verzierungen und Schnitzereien zu überzeugen weiß. Heute ist das Deutsche Haus ein Hotel mit Restaurant.

Bei der ehemaligen Ratstrinkstube, heute Gustav-Adolf-Haus, handelt es sich um einen dreistöckigen Bau mit schönem Staffelgiebel und barockem Dachreiter. Das um 1550 erbaute Bauwerk mit buntem Dach besitzt außerdem ein Uhrwerk an der Frontfassade.

Quasi um die Ecke steht in der Segringer Straße der Hezelhof, ein sehr schönes Patrizierhaus mit aus dem 16. Jahrhundert mit dreigeschossiger Holzgalerie und tollem Innenhof. Früher diente es als Wohn- und Geschäftshaus, heute ist es ein Hotel und Restaurant.

Ein weiterer Hingucker ist auch das Alte Rathaus von Dinkelsbühl. Es wurde im 14. Jahrhundert als „stainhaus“ erbaut. Nachdem das vorherige Rathaus zwischen 1483 und 1484 abbrannte hat Dinkelsbühl zwei Wohnhäuser gekauft und diese zu einem Rathaus umgebaut, mit einem Torhaus verbunden und einer späteren Erweiterung zu einer Vierflügelanlage mit Innenhof. So diente das Alte Rathaus von Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1855 als Rathaus und anschließend als Schulhaus. Heute wird das Alte Rathaus als historisches Museum „Haus der Geschichte Dinkelsbühl - Von Krieg und Frieden“ genutzt.
Nördlingen
Auch die geschichtsträchtige Kreisstadt Nördlingen in Bayrisch-Schwaben besitzt noch heute ein mittelalterliches Stadtbild mit zahlreichen Fachwerkhäusern im Zentrum. Die Altstadt Nördlingens ist von einer alten Stadtmauer komplett umschlossen, die auch heute noch, einzigartig in Deutschland, rundum begehbar ist.

Der Bau der Stadtmauer geht auf das Jahr 1327 wurde, wobei der Mauerring um 1400 vollständig geschlossen wurde. Die Stadtmauer umfasst einen 2,7 km langen Wehrgang mit 5 Toren, 12 Türmen und einer Bastei.

Einer der 12 Stadtmauertürme ist der Löwen- oder Pulverturm, der als Geschützturm zur Absicherung der Mauerpartie diente.

Neben den vielen toll anzuschauenden Fachwerkgebäuden, die es in Nördlingen zu sehen gibt, kann man auf dem Marktplatz einige bemerkenswerte Bauwerke, wie das Brot- und Tanzhaus, die St. Georgskirche oder das Rathaus bestaunen.

Das Brot- und Tanzhaus aus dem Jahr 1442 ist ein mehrstöckiges Fachwerkhaus, dessen Obergeschoss früher als Messegebäude für Tuchhändler diente und zudem als Festsaal genutzt wurde. Im Erdgeschoss wurde Brot verkauft. Daher kam der Name Brot- und Tanzhaus zustande.

Den Mittelpunkt des Stadtzentrums bildet die spätgotische St.-Georgskirche mit dem knapp 90 Meter hohen Kirchturm „Daniel“, der als Wahrzeichen Nördlingens gilt und das Stadtbild maßgeblich prägt. Der Bau der Hallenkirche St.-Georgskirche erstreckte sich von 1427 bis 1505.

Das 1313 erstmals urkundlich erwähnte Rathaus – auch bekannt als das „Steinhaus zu Nördlingen“ – wird seit 1382 ununterbrochen als Rathaus genutzt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Rathaus um ein weiteres Stockwerk, einen Fassadenerker und den Schatzturm erweitert.

Nördlingen ist auch für seine Lage im Nördlinger Ries bekannt. Entstanden ist das Nördlinger Ries durch einen Meteoriteneinschlag vor 14,6 Millionen Jahren. Diesen Krater kann man auch heute noch sehr gut erkennen, da sich diese kreisförmige und flache Ebene zwischen fränkischer und schwäbischer Alb von der umgebenen Hügellandschaft abhebt. Das Nördlinger Ries zählt sogar zu einem der best erhaltenen Impaktkratern der Welt.
Wenn dich Nördlingen sehr interessiert, findest du hier einen ausführlicheren Beitrag: Nördlingen
Donauwörth
Ein weiteres schönes Städtchen auf der Romantischen Straße und ebenfalls in Bayrisch-Schwaben gelegen ist die ehemalige Freie Reichsstadt Donauwörth im Donau-Ries.

Durch die Lage der Altstadt zwischen Schellenberg und und dem Fluss Wörnitz hat sie auch den Namen Altstadtinsel Ried erhalten. Sie war früher die Keimzelle der Stadt und hieß bis zum 16. Jahrhundert Wörth.

Hier findet man unter anderem ein großes Gastronomieangebot vor. Die Altstadtinsel Ried ist außerdem ein verkehrsberuhigter Bereich und deshalb ein beliebter Ort zum Entspannen.

Einer der Eingänge zur Altstadt führt durch das markante Rieder Tor in dem heute das Haus der Stadtgeschichte ist. Dabei handelt es sich um das Heimat-Museum. Das Rieder Tor ist das letzte erhaltene Stadttor von insgesamt vier Stadttoren, die auf die Zeit der Gründungen der Burg Mangoldstein und des Kloster Heilig Kreuz im 10. bzw. 11. Jahrhundert zurückgeht und Teil der Stadtmauer war. Sein heutiges Aussehen hat das Rieder Tor 1811 erhalten. Während des Zweiten Weltkrieges wurde es stark beschädigt und musste in der Folge restauriert werden.

Puppenfreunde sollten sich das Käthe-Kruse-Museum nicht entgehen lassen. Hier kann man über 150 kostbare Puppen und weitere Gegenstände der bekannten Puppenkünstlerin Käthe Kruse bestaunen.

Die Puppensammlung die vom Jahr 1911 bis heute reicht, wird durch stilvolle Ausstellungen in einer bunten Puppenwelt in Szene gesetzt. Zusätzlich gibt es wechselnde Sonderausstellungen. Für die kleinen Besucher gibt es außerdem eine Kinderrallye durch das Museum.

Das Herzstück von Donauwörth bildet die Reichsstraße auf der man zahlreiche prächtige bürgerliche Giebelhäuser, wie das Tanzhaus von 1400

oder das im gotischen Stil erbaute Stadtzoll von 1418 mit schönem Erker bestaunen kann.

Auf der Reichsstraße kann man sich auch in einem der Cafés und Restaurants stärken.

Die Reichsstraße beginnt im Osten mit dem aus dem Jahr 1236 stammende Rathaus das nach zwei Bränden im 14. Jahrhundert seit 1853 im neugotischen Stil erstrahlt. Das Mansarddach wurde Ende des 18. Jahrhunderts aufgebaut.

Seit 1986 besitzt das Rathaus auf der Westseite ein Glockenspiel an dem täglich Volkslieder erklingen.
Am westlichen Ende der Reichsstraße steht das Liebfrauenmünster bzw. Münster „Zu Unserer Lieben Frau“. Das Liebfrauenmünster ist eine Backstein-Hallenkirche im gotischen Stil, die zwischen 1444 und 1467 erbaut wurde. Die Kirche besitzt einige interessante Kunstobjekte wie etwa einer Pietà aus dem Jahr 1508 oder einer Christusstatue von 1513 über dem Hochaltar.

Zudem gibt es einige schöne Glasfenster zu sehen. In der Liebfrauenkirche hängt mit der „Pummerin“ übrigens auch die größte Glocke (6550 kg) Schwabens, die 1512 gegossen wurde.

Dort steht auch das 1539 im Renaissance-Stil erbaute Fuggerhaus das mit seinen markanten Giebeln in der Reichsstraße besonders hervorsticht.

Ein weiteres schönes Bauwerk ist das Kloster Heilig Kreuz, das als eine ehemalige Abtei des Benediktinerordens zwischen dem Jahr 1030 und 1040 gegründet wurde. Zur Gründung hat das Kloster einen Partikel des Kreuzes Jesu, das Mangold I. von Werd aus Konstantinopel mitgebracht hat, was dem Kloster seinen Namen verliehen hat und es zu einem beliebten Wallfahrtsort macht.

Nach mehrmaligen Beschädigungen, etwa durch den Dreißigjährigen Krieg, wurde das Kloster Ende des 18. Jahrhunderts im Rokokostil ausgebaut, wovon vor allem der Gallussaal sehenswerte Deckenfresken besitzt, die die Klostergeschichte erzählen.

Die Wallfahrtskirche des Klosters, die zwischen 1717 und 1722 im spätbarocken Stil erbaut wurde, besitzt imposante Stuckarbeiten und einen Hochaltar im Wessobrunner Stil von Franz Schmuser und tollen Ölmalereien im Chor von Jacob Carl Stauder und schönen Deckenfresken.

Ein idyllischer Ort zum Entspannen vor ruhiger Kulisse ist der Donauspitz, einer kleinen Parkanlage mit Bäumen und Sitzmöglichkeiten. Hier ist auch der Punkt an dem die gemütlche Wörnitz in die Donau mündet.
Aber auch die Umgebung der Donaustadt hat mit ihrer Vielfalt einiges zu bieten. So befindet sich in jeder Himmelsrichtung eine Landschaft mit ihrer eigenen Charakteristik. Nördlich von Donauwörth liegt der Geopark Ries des Nördlinger Ries‘, im Osten der Frankenjura, im Süden die Donau-Lech-Ebene und im Westen die Hügellandschaft der Schwäbischen Alb. Damit ist Donauwörth ein guter Startpunkt für abwechlungsreiche Ausflugsziele in die Natur.
Augsburg
Die geschichtsträchtige Fuggerstadt Augsburg gilt nach Trier als zweitälteste Stadt Deutschlands und ist gemessen an der Einwohnerzahl die drittgrößte Stadt Bayerns.
Gegründet wurde Augsburg unter dem römischen Kaiser Augustus im Jahr 15 v. Chr. als römisches Heerlager mit dem Namen „Augusta Vindelicorum“ und besitzt bis heute beeindruckende Bauwerke unterschiedlichster Stilepochen.

Das imposante Augsburger Rathaus gilt als eines der schönsten Rathäuser nördlich der Alpen und ist zugleich auch ein sehr bedeutendes Gebäude im Renaissance-Stil. Das 57 Meter hohe Bauwerk wurde zwischen 1615 und 1624 vom Baumeister Elias Holl an der Stelle seines gotischen Vorgängerbaus errichtet und war zum Zeitpunkt der Fertigstellung weltweit das erste Gebäude, das mehr als sechs Stockwerke besessen hat. Auf dem Giebel prangt ein großes Bild eines Reichsadlers, das an die Zeit Augsburgs als Freie Reichsstadt erinnert.
Im Inneren des Rathauses befindet sich unter anderem der Goldene Saal, der mit seiner Inneneinrichtung ein sehr beeindruckender Raum im Renaissance-Stil ist und von Blattgold und Malereien geziert wird.

Das Schaezlerpalais ist ein weiteres Gebäude mit prachtvoller Innengestaltung. Der ehemalige Stadtpalast wurde 1770 im Rokokostil erbaut, wobei besonders der Festsaal beeindruckt.

Hier findet man tolle Deckenmalereien sowie Stuck- und Schnitzarbeiten bekannter Künstler vor. Erweitertert wurde das Palais um eine schöne Gartenanlage.

Der gewaltige Augsburger Dom ist die Kathedrale des Bistums Augsburg und wurde bereits 822 erstmals erwähnt. Er vereint Baustilelemente der Romanik und Gotik und ist die einzige noch erhaltene ottonische Bischofskirche Deutschlands.

Von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde der Augsburger Dom weitgehend verschont.
Die im romanischen Stil erbauten Glockentürme messen ganze 62 Meter und der Dom misst 113,25 Meter in der Länge.

Im Inneren des Augsburger Doms befinden sich zahlreiche kunsthistorische Reliquien wie die fünf romanischen Prophetenfenster aus dem 11. Jahrhundert, die als der älteste figürliche Glasmalereizyklus der Welt gelten.

Im benachbarten Diözesanmuseum St. Afra gibt es weitere kirchliche Kunstwerke wie der alten romanischen Bronzetür des Doms aus dem Jahr 1065 zu bestaunen, die als ein sehr bedeutendes romanisches Bronzeportal Europas gilt.
Die Fuggerei ist eines der Bauwerke, die das Wirken der Kaufmannsfamilie Fugger in Augsburg zum Ausdruck bringt. Sie ist die älteste Sozialsiedlung der Welt und wurde 1521 von Jakob Fugger „der Reiche“ gestiftet. Bis heute leben bedürftige katholische Augsburger Bürger in der kleinen Siedlung in der sie jährlich nur eine Kaltmiete von 0,88€ zählen müssen. In der Fuggerei gibt es auch Museen in denen man unter anderem in einer Schauwohnung mit historischen Möbeln in das Leben früherer Zeiten eintauchen kann. Bekanntester Bewohner der Fuggerei war Wolfgang Amadeus Mozarts Urgroßvater Franz Mozart.
Wenn dich Augsburg sehr interessiert, findest du hier einen ausführlicheren Beitrag: Augsburg
Füssen

Die letzte Station der Romantischen Straße ist Füssen im Allgäu. Dort trifft die Romantische Straße außerdem auf die altrömische Via Claudia Augusta und die Deutsche Alpenstraße. Das beschauliche Städtchen Füssen am Lech ist ein Kurort und liegt weit im Süden Bayerns. Zudem ist Füssen auf einer Höhe von 808 Metern ü. NHN die höchstgelegene Stadt Bayerns. Bereits zu Zeiten der Römer gegründet blickt Füssen auf eine über 2000 Jahre lange Geschichte zurück.
In der Altstadt kann man beim Schlendern durch die mittelalterlichen Gassen zahlreiche prachtvoll verzierte, pastellfarbene Bürgerhäuser und die Stadtmauer bestaunen. Auch lässt es sich in der Altstadt gut Bummeln oder in einem der Cafés oder Restaurants entspannen.
In der Altstadt liegt auch das ehemalige Benediktinerkloster St. Mang das in einem italienischen Barockstil zwischen 1697 und 1726 erbaut wurde. Die Klosteranlage ist mit einer schönen Fassade im Innenhof versehen und im Inneren des Klosters kann man einige beeindruckende und prachtvolle Räumlichkeiten wie den mit reichlich Stuck und tollen Deckenfresken verzierten Kaisersaal, auch bekannt als Fürstensaal

und eine imposante Bibliothek bestaunen.

Im Kloster kann man auch das Museum der Stadt Füssen besuchen.

Das spätgotische Hohe Schloss liegt auf einem Hügel über der romantischen Altstadt. Ende des 13. Jahrhunderts mit den Bauarbeiten begonnen kam es unter Bischof Friedrich II. zwischen 1489 und 1504 zu grundlegenden Veränderungen. Das Hohe Schloss diente lange Zeit als Sommerresidenz der Augsburger Fürstbischöfe und gilt als eine überaus gut erhaltene mittelalterliche Burganlage.

Im sehenswerten Innenhof gibt es schön verzierte Fassaden mit Illusionsmalerei zu sehen und von einem der Türme kann man eine tolle Aussicht auf die Füssener Altstadt und Umgebung genießen.

Ebenso beeindruckend sind die Innenräume wie der Rittersaal mit schönen Schnitzereien und einer verzierten Kasettendecke.
Heute kann man dort die Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und die Städtische Gemäldegalerie begutachten.
In einem tollen hellgrün fließt der Lech durch Füssen. Dabei stellt er besonders am Geoptop Lechfall, einem fünfstufigen und 12 Meter hohen Wasserfall, und anschließender Felsenschlucht umgeben von einer wunderschönen Natur ein beliebtes Ausflugsziel dar.
Darüber hinaus ist Füssen der perfekte Ausgangspunkt für jeden Wanderer und Radfahrer. Umgeben von Seen wie dem Eibsee und Forggensee kann man in den Allgäuer Alpen in einer wunderschönen Landschaft die Natur Südbayerns entdecken.
Schloss Neuschwanstein und Schloss Hohenschwangau

Nur unweit von Füssen entfernt liegen zwei weltbekannte Märchenschlösser in der Gemeinde Schwangau.
Darunter das weltbekannte Schloss Neuschwanstein. 1869 vom bayrischen König Ludwig II., auch als Märchenkönig bekannt, in Auftrag gegeben, entstand mit dem Schloss Neuschwanstein, das 1892 fertiggestellt wurde, der Inbegriff des mittelalterlichen Märchenschlosses, das bis heute ein absoluter Touristenmagnet ist. Vorbild beim Bau von Schloss Neuschwanstein war übrigens die Wartburg in Thüringen. Erbaut wurde das Schloss Neuschwanstein im Stile des Historismus und bedient sich damit an unterschiedlichsten Stilen von Gotik und Renaissance bis hin zum Barock.

Das beeindruckende Bauwerk zieht sich über 150 Meter und besitzt mehrere Baukörper. Stolz ragen mehrere Türme und Ziertürmchen aus dem Schloss hervor, das mit zahlreichen Giebeln, Balkonen, Erkern und Zinnen ausgestattet ist, damit es dem Idealbild einer Ritterburg möglichst nahe kommt. Natürlich trifft man im Schloss auch immer wieder auf das Motiv des Schwans. Farblich tritt das im Osten liegende rotfarbene Torhaus hervor, durch das man Schloss Neuschwanstein betritt. Auch der 45 Meter hohe Viereckturm sticht bei dem Bauwerk besonders hervor. Von hier aus erhält man einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft. Der höchste Turm ist der nördliche Treppenturm mit 65 Metern Höhe, der das restliche Schloss um einige Stockwerke überragt. Dazu lässt sich noch sagen, dass viele der Bauteile des Schlosskomplexes lediglich einen dekorativen Zweck erfüllten. Abgerundet wird das äußere Erscheinungsbild des Schlosses durch seine Lage auf einem Felsen, das zu jeder Jahreszeit zum Träumen einlädt. Aber auch im Inneren von Schloss Neuschwanstein trifft man auf prunkvoll eingerichtete Räumlichkeiten wie dem Sängersaal oder dem Thronsaal.

Der Sängersaal bildet mit 27 Metern in der Länge und 10 Metern Breite den größten Raum des Schlosses. Er sollte als Denkmal der mittelalterlichen Ritterkultur dienen und wurde mit einer Galerie versehen die entsprechenden Darstellungen von Rittern und Minnesängern zeigt. Zudem zieren eine farbige Kassettendecke und prunkvolle Kronleuchter und Kerzenständer den Saal.

Der 20 Meter lange und 12 Meter breite Thronsaal erhebt sich 13 Meter über zwei Stockwerke hinweg und wird auf drei Seiten von bunten Arkaden umgeben.

Der Saal endet in einer Apsis. Zudem ist der Saal mit zahlreichen Wandmalereien von Wilhelm Hauschild und einem extrem aufwendigen Bodenmosaik ausgeschmückt.
Insgesamt waren über 200 Räume geplant, von denen am Ende nur 15 Zimmer fertiggestellt wurden. Das Schloss Neuschwanstein ist auch ein Ort voller technischer Kniffe. So wurden in dem Bauwerk für die zur damaligen Zeit neuesten Innovationen verbaut. Dazu zählen etwa eine Warmwasseraufbereitung für fließendes Wasser, Toiletten mit automatischer Spülung, eine mit Warmluft betriebene Calorifère-Heizung oder auch Telefonleitungen und batteriebetriebene Klingelanlagen. Tatsächlich wurde das Märchenschloss von Ludwig II. niemals in der Form, die seiner Vorstellung vorschwebte, fertiggestellt. Auch das Schloss, wie es in seiner heutigen Form vorzufinden ist, wurde nicht zu seinen Lebzeiten fertiggestellt, da er 1886 auf mysteriöse Weise im Starnberger See ertrunken ist.

Einen atemberaubenden Blick auf das Schloss Neuschwanstein kann man übrigens von der Marienbrücke erhalten. Zusätzlich gibt es von hier auch einen einzigartigen Ausblick auf die darunterliegende Pöllatschlucht.
Das Schloss Hohenschwangau ist ein weiteres eindrucksvolles Schloss das genau gegenüber von Schloss Neuschwanstein steht. Bereits im 12. Jahrhundert erstmals als Burg Schwanstein erwähnt, überdauerte die damalige Unterkunft der Ritter von Schwangau das heutige Schloss viele Jahrhunderte mit mehrmaligen starken Beschädigungen bis die Ruine 1832 vom damaligen Kronprinzen und späteren König von Bayern Maximilian II. aufgekauft wurde und zwischen 1833 und 1837 im Stile der Neugotik als Schloss Hohenschwangau umgebaut wurde. Dabei war ihm wichtig, dass das Erscheinungsbild an eine mittelalterliche Burg angelehnt war. Das Schloss Hohenschwangau wurde von Maximilian II. und seiner Familie als Sommerresidenz genutzt und war damit auch das Zuhause seines Sohnes Ludwig II., dem nachfolgenden König von Bayern und Erbauer des Schlosses Neuschwanstein.

Durch die erhöhte Lage zwischen Alpsee und Schwansee ergibt sich hier eine malerische Landschaft, die Schloss Hohenschwangau das gewisse Etwas verleiht und es ähnlich wie Schloss Neuschwanstein als Märchenschloss erstrahlen lässt.

Im Inneren des Schlosses zeigt sich, dass Maximilian II. ein großer Kunstliebhaber war. Die Räumlichkeiten sind sehr stilvoll und reichverziert eingerichtet und überall kann man Gemälde erblicken, die sich in einem Großen sehr gut ergänzen. Auch im Schloss Hohenschwangau ist das Motiv des Schwans allgegenwärtig.
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